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Reisebericht Kuredu, Lhaviyani-Atoll

Kuredu im Januar 2001- Persönlicher Reisebericht von Daniel Bär

1. Eine Reise, die man nie wieder oder immer wieder macht...

Es ist Dienstag, der 16. Januar 2001, 8:40h Ortszeit, als die Boeing 767-300 nach knapp neun Stunden Flugzeit in Hulhule aufsetzt. Die Maschine - Flug LT 744 - ist sicher gelandet. Der Umkehrschub löst eine heftige Bremswirkung aus, schließlich muß das Flugzeug auf der Flughafeninsel auf einer Länge von dreieinhalb Kilometern zügig zum Stehen kommen, bevor es mit seiner Nase dann schon wieder fast in den Indischen Ozean fällt.

Hulhule besteht praktisch nur aus "Landebahn" und diese konnte auch erst gebaut werden, nachdem eine künstliche Landverbindung zwischen zwei Inseln geschaffen worden war. "Bitte bleiben Sie solange auf Ihren Plätzen, bis das Flugzeug seine endgültige Parkposition erreicht hat". Als es dann soweit ist und alle zum Aussteigen bereit sind, muß das Flugzeug noch einmal die Parkposition ändern. Irgendwie habe ich das Gefühl, als ob wir jetzt erst recht besonders ungünstig im Weg herumstehen. Ich glaube, zu diesem Zeitpunkt ist unser Flugzeug ohnehin das einzige seiner Art an diesem Fleckchen Erde.

Vier, fünf oder sechs Malediver schlendern draußen herum. Sie beobachten das Parkmanöver und machen sich langsam zu Fuß auf den Weg vom nahen Flughafengebäude, zu unserer Maschine. Es sind die Gepäckträger, die mit primitiven Wagen allerlei Koffer, Sportgerät, unsere importierten Müsliriegel und die eingeflogenen Gummibärchen entladen sollen.

Volltextsuche:


Dann kommt auch schon die Rampe und wir dürfen endlich raus. An der Tür ins Freie angekommen, habe ich das Gefühl, als schlüpfte ich durch eine unsichtbare Wand aus Hitze und tropischer Feuchtigkeit in eine andere Welt. Nach ein paar Atemzügen ist es klar: das ist nicht mehr das norddeutsche Schmuddelwetter, sondern reale tropische Hitze, wobei mir - aber nur ganz kurz - der Gedanke durch den Kopf schießt: Winter ist aber auch was Schönes...

Die im Reiseführer beschriebene "angenehm klimatisierte Ankunftshalle" kann ich als so angenehm nicht empfinden. Aber es ist wohl kein Unterschied zwischen 30 Grad im Schatten und 30 Grad "gefühlte" Temperatur in der Ankunftshalle, wie es unsere heimischen Wetterfrösche gerne nennen.

Die Einreiseformalitäten sind mehr als unkompliziert, dafür nehmen sich die Beamten aber ausgiebig Zeit, die Pässe mit dem Einreisestempel zu versehen. Einigen Touristen geht diese Zeremonie knapp fünf Minuten nach der Befreiung aus dem Blechvogel schon ziemlich auf die Nerven. Ich denke, wir machen alle Urlaub. Für manche fängt der Urlaub eben erst nach der Paßkontrolle an oder im Hotel oder noch später, oder nie...

Auf den Malediven ticken die Uhren halt ein bißchen anders, und zu der vierstündigen Zeitverschiebung nach Deutschland sollte sogar noch ein Stündchen dazu kommen. Auf Kuredu ist man nämlich seiner Inselhauptstadt noch eine weitere Stunde voraus.

Der Bustransfer zum nahegelegenen Airport (einmal um die Landebahn) verläuft problemlos und schnell. Dort fliegen die sog. "maledivischen Airtaxen" auf die weiteren Inseln.

Dort angekommen, sollte es noch eine weitere Stunde dauern, bis unser Flugzeug endgültig auf unsere Trauminsel "Kuredu" starten sollte. Wir vertreiben uns die Zeit mit Sitzen, Schwitzen und ersten Fotos. Barbara und Klaus, die zwei, zu denen der Kontakt irgendwie über das Internet zustande kam, schwitzen und warten mit uns gemeinsam. So haben wir auch schon gute Unterhaltung, solange der Fluglärm das zuläßt. Der Anblick der Wasserflugzeuge, die fast im Minutentakt auf dem türkisfarbenen Wasser starten und landen, löst in mir so ein gemischtes Gefühl aus Faszination, Vorfreude und Schicksalsergebenheit aus.

Ein paar Minuten später ist es dann soweit. Wir steigen gemeinsam mit unserem Handgepäck über ein paar Metallstufen in das bekufte Luftgefährt. Sage und schreibe 15 Passagiere haben in diesem kleinen Ding Platz. Auf der rechten Seite finden in fünf Reihen jeweils zwei Personen Platz, links des Gangs jeweils eine Person. Vorteil der ganzen Geschichte ist der, daß praktisch jeder einen Fensterplatz hat - ob er will oder nicht. Kerstin sitzt rechts neben mir direkt am Fenster auf Höhe des Propellers. Holger sitzt auf der linken Gangseite und ich daneben, ebenfalls am Gang, sofern man so etwas Gang nennen kann.

Die "Kabinenbesatzung" besteht aus drei Personen, wobei einer nach einer kurzen Begrüßung und den Sicherheitshinweisen hinten im Flugzeug Platz nimmt. Vorne (wo sonst) sitzen die Piloten, die vom Kopf abwärts bis auf die Schuhe eigentlich ganz passabel aussehen. Sie tragen ein helles schulterbeklapptes Hemd, an dem man ihre Eigenschaft als Flugzeugführer durchaus erkennen kann. Die kurzen Hosen sehen auch noch ganz anständig aus, aber wie bitte sieht es denn aus, mit schlichten Sandalen oder gar barfuß ein Flugzeug zu fliegen? Egal, ich hatte mich dem Schicksal ohnehin schon ergeben.

Das immer lauter werdende Dröhnen der Propeller kündigt den bevorstehenden Start unmißverständlich und unwiderruflich an. Das Gefühl, vom Wasser aus zu starten ist unglaublich aufregend, und nach kurzer Zeit befinden wir uns wirklich in der Luft. Es ist nur noch das eintönige Dröhnen der Propeller zu hören.

Unter uns öffnet sich eine Welt aus tiefblauem Wasser, aus dem sich viele kleine Inseln erheben. Die schneeweißen Strände dieser Inseln fallen seicht in türkisfarbenes Wasser ab, um in ihrer weiteren Ausdehnung am Rande des Atolls plötzlich ins Tiefblaue abzubrechen.

"Aus der Luft sehen sie aus, als blickte man auf eine Auslage grüner Jadehalsbänder mit dazwischengestreuten Smaragden, die auf blauem Samt liegen." So beschrieb der norwegischer Ethnologe Thor Heyerdahl, der im Auftrag des maledivischen Präsidenten Gayoom mitte der 80er Jahre viele Monate auf den Malediven verbrachte, um mehr über die vorislamischen Kulturen herauszufinden, die Inseln und Atolle. Und es ist wirklich nicht übertrieben, wenn man sagt, daß die Vielfalt und Intensität dieser Farben einmalig sind. Die in Reisekatalogen abgelichteten Aufnahmen von schneeweißen Stränden und kristallklarem Wasser erfassen nicht einmal annähernd die Wirklichkeit des Lichts und der Farben.

Aufnahmen von Reisezielen in Reisekatalogen wird häufig zu recht nachgesagt, daß sie noch einmal technisch "behandelt" werden, um Orte und Farben in einem besseren Licht darzustellen. In diesem Falle ist es die Wirklichkeit, die den Katalog "alt" aussehen läßt, nicht umgekehrt.

Fasziniert von so vielen Eindrücken hat der Pilot mit unserem kleinen Flugzeug mittlerweile die beachtliche Höhe von 1.200 Metern erreicht. Der Höhenmesser ist von meinem Platz aus ganz gut zu sehen. Kerstin bringt in diesen Minuten das Unglaubliche fertig. Bei ohrenbetäubendem Propellerlärm, in dieser Höhe, bei dieser Aussicht fällt meine Frau in tiefen Schlaf und ist nur sehr schwer in die turbulente Wirklichkeit zurückzuholen. Wie dem auch sei, unser Flugplan sieht vor, daß wir vor Kumandoo, einer anderen Touristeninsel, zwischenlanden sollen, um fünf Minuten später dann vor Kuredu zu landen. In der Tat geht es jetzt langsam nach unten und Holger scheint während des Sinkfluges irgendwie nicht so recht ansprechbar zu sein. Hinterher erzählt er, der Ohrendruck sei so stark gewesen, daß er für einen halben Tag fast taub und vor Schmerzen fast an die Decke gegangen sei.

Beim Landeanflug stellen wir zu unserer Überraschung fest, daß wir ohne Zwischenlandung direkt in Kuredu landen werden. Die Form und Größe der Insel entsprach genau dem, was wir bereits während unserer Reisevorbereitungen anhand von Fotos gesehen haben. Stolz erfüllt uns ob dieser Erkenntnis. Die Landung verläuft sanft und schon aus dem Flugzeug sehe ich eine glasklare türkisblaue Lagune, aus der vereinzelt einige Schnorchel ragen. Auch ein, zwei Kanufahrer paddeln im ruhigen Wasser.

Kerstin ist inzwischen wieder erwacht und es ist 11.30 Uhr Ortszeit Kuredu, als wir das Airtaxi verlassen. Auf dem Steg treffen wir auf Anne und Lutz, die wir knapp vier Wochen zuvor noch in Hamburg besucht hatten. Auch dieser Kontakt entstand über das Internet und wir hatten das Glück, beide schon in Deutschland persönlich kennenzulernen. Die beiden passionierten Schnorchler und Unterwasserfilmer sind bereits zum 12. Mal auf Kuredu und haben uns während unserer Vorbereitungen wirklich sehr gute und hilfreiche Tipps gegeben, die wir zu gegebener Zeit hier auch weitergeben. Eine große Hilfe, die uns bei der Ankunft auf Kuredu viel Schreibkram erspart hat, war die, daß uns Anne und Lutz schon in Deutschland drei "GuestCards" gegeben haben, die wir während des Flug schon fix und fertig ausgefüllt haben. Diese "GuestCards" müssen bei Ankunft von jedem Besucher ausgefüllt und an der Rezeption abgegeben werden. Benny, unser Reiseleiter auf Kuredu staunt nicht schlecht, als wir mit den ausgefüllten Karten im Handgepäck die Insel betreten.

Zur Begrüßung der Gäste wird an der Stelle, an der der Steg zu den Booten führt, ein Transparent mit der Aufschrift "Welcome to Kuredu" aufgerollt. Ein maledivischer Trommler, die Reiseleiter und auch einige Gäste begrüßen die Neuankömmlinge mit rhythmischen Klängen und Klatschen. Außerdem wird ein kühler Drink gereicht (alkoholfrei!), den wir jetzt wirklich gut gebrauchen können. Nach einer kurzen Begrüßung durch Benny und ein paar Infos, an die ich kaum noch nennenswerte Erinnerungen habe, erhalten wir an der Rezeption unsere Bungalowschlüssel Nr. 344 (Holger) und 347 (Kerstin und ich). Wir entschließen uns später, unsere Wertsachen wie Schlüssel, Portemonnaies, Pässe und Rückflugtickets für die Dauer unseres Aufenthalts in einen Safe zu geben, für den uns drei US-Dollar in Rechnung gestellt werden.

Unsere Bungalows liegen ca. 600 Meter weiter östlich, fast an der Spitze der Insel. Der Fußmarsch dorthin dauert ungefähr zehn Minuten. Wir haben nur unser Handgepäck mit uns. Unsere Koffer kommen mit einem Boot nach und werden gegen 19. 00 Uhr von zwei maledivischen Roomboys direkt in die Bungalows gebracht. Endlich haben wir unsere Bleibe erreicht und betreten erschöpft aber glücklich den angenehm kühlen Raum. Die Zimmer sind zweckmäßig und sauber. Sie entsprechen den Angaben für Superior Zimmer und haben einen Kühlschrank (extrem wichtig!) und ein offenes Bad mit einem kleinen Waschbecken, Warmwasser-Dusche und WC. Unter einem "Offenen Bad" stellen sich die Malediver einen sanitären Raum im Freien vor, der der hinteren Seite des Bungalows angeschlossen ist und durch eine Tür vom Zimmer getrennt ist. Das Bad ist mit einer Mauer nach außen hin begrenzt, so daß ein Einblick von draußen nicht möglich ist. Die sanitären Anlagen sind überdacht, der "Raum" befindet sich aber im Freien. Bei durchschnittlichen Temperaturen um 25°C bis 30°C tut hier auch nichts anderes Not.

Unser Handgepäck beinhaltet nebst Fotokamera und Filme lediglich ein paar Badesachen, eine Zahnbürste und kurze Sommersachen, die wir aber schon kurz vor der Landung in Male angezogen hatten. Jetzt schleppen wir im Handgepäck noch die ollen langen Hosen und einen warmen Pullover mit uns herum, die wir die nächsten vierzehn Tage getrost irgendwo im Schrank lassen können.

Eines unserer wichtigsten Utensilien, die wir auf dringendes Anraten unserer Hamburger Anne und Lutz mitgebracht haben, findet jetzt seinen ersten Einsatz. Unser Wasserkocher wird uns ab sofort unter Einsatz eines Adapters täglich mindestens einen Kaffee (Aldi-Capuccino (Amaretto und Vanille) oder Schoko-Traum bescheren. Holger, der sich inzwischen in seinem Bungalow akklimatisiert hat, so denken wir, taucht bei uns auf. Er beschwert sich über die miese Bungalowausstattung für "so viel Geld", leidet offensichtlich noch unter Ohrenschmerzen, dazu kam noch ein schmerzhafter Lippenherpes und zu allem Unglück ist er direkt nach Ankunft in seiner Hütte von einer Mücke in den Unterarm gestochen worden, der sich jetzt immer mehr rötet und dick anschwillt.

An dieser Stelle muß erwähnt werden, daß Holger im Allgemeinen auf Mückenstiche allergisch reagiert und so ein harmloser Stich ihn tatsächlich komplett außer Gefecht setzen kann. Für Autan war noch keine Zeit und Holgers Stimmung ist am Boden. Außerdem sollten wir in Absprache mit Anne und Lutz einen Bungalow auf der westlichen Seite der Insel bekommen, da das Wasser dort ruhiger ist und die Lage insgesamt einfach schöner ist. So, da sind wir nun und unser Adapter will nicht in die Steckdose passen. Holger, der gelernte Autoschlosser fummelt irgendetwas in die Steckdose. Irgendetwas bricht ab und der Rest davon steckt noch drin. Jetzt paßt aber auch der Stecker des Wasserkochers. Was für ein Glück! Kaffee!

Wir haben einen Bärenhunger und genehmigen uns in einem der Restaurants noch eine Kleinigkeit zu Essen und ein erstes Bier (vier US-Dollar) bevor wir uns in unseren Bungalows endlich noch etwas Schlaf gönnen. Es ist 18. 30 Uhr als wir wieder erwachen. Der Blick von unserem Bett direkt auf den vor uns liegenden Indischen Ozean und das angenehme Licht der Abendsonne macht mir langsam bewußt, daß sich die Strapazen der Reise an diesem wunderschönen Ort bald in Nichts auflösen werden.

Um 19. 00 Uhr kommen erwartungsgemäß unsere Koffer. Die Roomboys erhalten pro Gepäckstück einen US-Dollar Tip und wir machen uns auf den Weg zurück ins Restaurant, um unser wohlverdientes Abendessen einzunehmen. Dort bekommen wir einen Tisch zugewiesen, an dem wir zu den Mahlzeiten zukünftig sitzen werden. Auch Natey, unser maledivischer Kellner, wird uns die nächsten vierzehn Tage mit ausreichend Wasser, Tee und Kaffee und seinem angenehmen Humor versorgen. Die Mahlzeiten werden in Buffet-Form gereicht und stehen jeden Abend unter einem anderen Motto. "Oriental Buffet", "Italien Buffet", "Farmer Buffet" sind nur einige der wohlklingenden Namen, die sich die Gastgeber einfallen lassen. Von allem gibt es reichlich. Salate, Schweinefleisch, Rindfleisch, Geflügel, Fisch, allerlei Gemüse, frisches Obst und noch mehr leckere Sachen stehen zur Auswahl bereit. Wer bei dieser Auswahl seinen Geschmack nicht finden kann, hat selbst Schuld. Vier dunkelhäutige maledivische Köche stehen in schneeweißer Kochuniform täglich bereit und kochen, brutzeln und backen nach den Wünschen der Gäste im Rahmen des Buffet-Mottos. Dazu gehört auch morgens die Zubereitung von Eiern in allen erdenklichen Variationen. Spiegelei, Rührei, Omelette, mit und ohne Zwiebeln, Tomaten, Knoblauch, Chilli.

Das Abendessen beenden wir mit einem oder zwei Tassen Tee oder Kaffee, wobei Natey im Laufe der Zeit lernt, daß Stetigkeit keine deutsche Tugend ist, jedenfalls keine von uns Dreien. So wechseln Holger und Kerstin mal von Tee auf Kaffee und umgekehrt, mal mit mal ohne Zucker, mal mit mal ohne Milch. Der arme Kerl. Aber er trägt es mit Fassung und viel Humor. "Too much talking" sagt er, nachdem er in meinen Tee Milch statt Zucker gegeben hat und bringt mir eine neue Tasse.

Es ist ca. 21.00 und wir begeben uns in die nahegelegene Akiri-Bar, die ab sofort jeden Abend zum obligatorischen Ausklang des Tages gehört. Wie die Restaurants sind auch die Bars nach allen Seiten offen gebaut und man läuft wie überall auf der Insel auf feinem Korallensand. Lediglich ein Dach, dicht geflochten aus Kokospalmwedeln, spendet Schatten und etwas Kühle. Unzählige Ventilatoren, die sich unterhalb des Daches befinden, lassen die warme Luft zirkulieren und verschaffen ein bißchen Kühlung.

Da wir nicht zu den All-Inclusive-Gästen gehören, erkennbar am gelben Platikbändchen am Arm, müssen wir alle Getränke selbst bezahlen. Das Bier, importiert aus Südafrika, bekommen wir für 4 US-Dollar. Der Liter Weißwein, trocken und wirklich gut zu trinken, liegt bei 15 US-Dollar und die Long-Drinks schlagen mit 7 Dollar 50 zu Buche. Das kann in zwei Wochen ziemlich teuer werden, doch den Mixern an der Bar haben wir jeden Abend Tipps zwischen zwei und fünf US-Dollar gegeben, was zur Folge hatte, daß der ein oder andere Wein, das ein oder andere Bier oder ein paar Longdrinks einfach "vergessen" wurden.

Bargeld braucht man ansonsten auf der Insel nicht. Für alles, was man kaufen möchte unterschreibt man 14 Tage lang nur Belege. Bargeld wird hier lediglich für Trinkgelder benötigt, und das hat sich für uns unterm Strich auf jeden Fall gerechnet. Hätten wir All-Inclusive gebucht, wären wir am Ende immer noch mit knapp 800 DM höher gelegen - bei gleichem Konsum. Im Übrigen bestehen jederzeit die Möglichkeit einer Zwischenabrechnung und der Einblick in den aktuellen "Kontostand" an der Rezeption.

Die erste Nacht ist geprägt vom Jet-Lag und der Kunst, die richtige Raumtemperatur für einen optimalen Schlaf zu bekommen. UnserTip: Klimaanlage nachts ausschalten, nur die Lüftung laufen lassen und den Deckenventilator auf Stufe 3 stellen. So friert man sich nachts nicht den A... ab und schmort andererseits auch nicht im eigenen Saft. Glücklich kann sich außerdem schätzen, wer viele Geckos in seinem Zimmer hat. Die fressen nämlich mit Vorliebe all das, wobei Frauen gerne iiih-Gesichter machen, was sticht und sonst wie einen insektiösen Eindruck macht.

Holger hat z. Bsp. an einem Abend minutenlang versucht, einem größeren Käfer in seinem Bungalow den Garaus zu machen. Er war schließlich ohne Erfolg in sein Bett gestiegen, den Blick an die Decke gerichtet, wo das sechsbeinige Geschöpf saß. Dann konnte er einen seiner vierbeinigen Bungalow-Geckos beobachten, wie er sich auf leisen Pfoten dem Käfer an der Decke näherte. Plötzlich schnappte der Gecko zu und mit einem Haps war der Käfer weg. So schnell geht das. Holger bedankte sich bei seinem Gecko und konnte beruhigt einschlafen. Also, habt keine Angst vor den kleinen Geckos. Näher als zwei Meter kommen die Tiere ohnehin nicht an uns Menschen heran.